Die du mir einst, du wilde Rose,
Das junge Knabenherz beglückt, –
Die du mich einst durch deine lose,
Anmuth'ge Schelmerei entzückt, –
So seh' ich dich nach Jahren wieder! –
Wir hatten Zeit, uns zu entfalten –
Ich kehre, fast der Alte, wieder,
Doch du hast keinen Zug behalten.
Wo blieb sie denn, die tolle Schöne,
Das wilde flatterhafte Ding?
O wie verwandelt ward der schöne
Buntfarbig leichte Schmetterling!
Hast einen Gatten – hast auch Kinder,
Und strickst und sprichst von Fleisch und Butter,
Wie Alles theuer wird geschwinder,
Und von den Sorgen einer Mutter.
So ganz erloschen und verloren
Der schöne Duft der Jugendzeit!
Du lächelst über mich, den Thoren,
Und strotzest von Vernünftigkeit.
Wirthschaftlich roth Gesicht und Hände –
Du musstest viel am Feuer stehn –
So muss ich, Rose, dich am Ende
Als Hagebutte wiedersehn! –
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