Hugo Ball

Gleich einer Raupe

Gleich einer Raupe, die vom Maulbeerbaume
Die Blätter faßt, daß sie den Saft verzehre,
Falt ich die Hände fromm zum Miserere
Genährt von einem immergrünen Traume.

Aus meines Mundes weißem Seidenschaume
Spinn ich ein Netz, darin ich mich verkläre.
Ein starrer Schläfer, den des Lebens Chöre
Nicht mehr erreichen, hafte ich im Raume.

Es malen sich in meinen Dunkelheiten
Die bunten Augen aller Jahreszeiten,
bis der Verpuppung Mumenschanz zerbricht.

Dann steige ich aus Hülle und Gedicht ...
Es straffen sich in einer neuen Sonne
Die schönen Flügel meiner Todeswonne ...

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