Rudolf G. Binding
Mich zu beglücken hob sein Lid er sanft,
mich zu befrieden gab er seine Lippen
kaum wie den Trank den Kelchen die am Ranft
der toten Weiher kühle Wasser nippen –
Bin ich so fremd daß er wie einen Gast
mich in sein Leben eingehn heißt und wieder
hinausgehn läßt und schon als halbe Last
vergessen wird eh noch die Nacht sinkt nieder? –
O Nicht! o süßes Wehren! seliges Nein!
die nun aus stummer Augen Tiefe steigen:
o Liebkosung, Befriedung, Brot und Wein.
Ich fühle bebend den gehemmten Strom
in seinem Beben. Überm heiligen Schweigen
zitternder Leiber steigt der Liebe Dom.
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