Albert Ehrenstein

Dunkel

Wie lang schon darb ich vor dem Paradiese,
Schlichte Sehnsucht nach der guten Wiese,
Bravem Schlaf in treuer Bucht.
Herr, gib mir die Blüte, mir die Frucht.

Willst du, o Gott, mich niemals gütig grüßen?
Almosen gibst du Bettlern, Söhnen des Weges,
Kühles Wasser der Forelle,
Seelenantlitz einem Mädchen.

Mir nur, daß ich Trän an Träne weine,
Eule unter Käuzen werde ––
Selig kleine Schottersteine
Mütterlich umwärmt sie Erde.

Ratten! Fresset meine Eingeweide!
Zerspell mich, Fels, ertränk mich, Furt!
Was starb ich nicht vor der Geburt?
Aufstrahlt mir nie das Land der Freude.

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