Johann Gottfried von Herder
Weh Euch, Ihr Prinzen, die für Ruhm
Der Völker Blut vergossen,
Für deren Macht und Eigenthum
So bittre Thränen flossen;
Die Ihr doch, was Ihr habt, nicht nützt,
Und nicht genießt, was Ihr besitzt,
Die Ihr um Wahn nur fechtet
Und um Phantome rechtet!
Die Thränen sind ein bittrer Trank,
Ein Kelch, für Euch zu leeren.
Des Ruhmes heisrer Lobgesang
Wird sich in Fluch verkehren,
Wenn um die Euch gegrabne Gruft
Nun jeder Seufzer Rache ruft,
Wenn Eure Kinder müssen,
Was Ihr verschuldet, büßen!
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