Franz Alfred Muth
Unter dem blühenden Frühlingsbusch
Singende Kinder sitzen,
Auf erhebt sich die Lerche, husch!
Bächleins Wellen, sie blitzen.
Aber nicht schwingt die Lerche still,
Fröhlich ihr Lied sie einet,
Daß die Welle fast rasten will,
Gold'ner die Sonne scheinet.
Gäb' es wohl ein schöner Bild,
Gott und Engeln zur Wonne?
Lerchenschlag und Unschuld mild,
Und darüber die Sonne.
Nun schlägt aus jedem dürren Zweig
Die blütenweiße Flamme,
Es bricht sogar die Knospe weich
Am halbgeborst'nen Stamme.
Wer ahnte solchen Blütenduft,
Da dürr der Zweig geschienen?
Nun wieget er sich in der Luft,
Umschwärmt von Honigbienen.
Verzweifle nicht, o Menschenkind!
Manch' Herz scheint wie erstorben,
Gott spricht ein Wort, und Blüten lind
hat's über Nacht erworben.
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