Leo Sternberg
»Ich will meine Mutter sehn, noch einmal sehn!«
– Da deckte mir der Tod ihr Antlitz auf . . .
Wie? Eine Krone hatte sie,
Und ich sah es nie?
Sie trug einen goldnen Kronenreif im Haar?
– »Weißt du nicht, daß deine Mutter eine Königin war?«
– Zu ihren Füßen liege ich
Und fasse mich ins Haar:
Warum, warum hab ich nie gesehn,
Daß meine Mutter eine Königin war!
– Zu ihren Füßen weine, weine ich . . .
Quelle:
„Vom Reichtum der deutschen Seele – Ein Hausbuch deutscher Lyrik“
hrsg. v. Georg Virnsberg, verlegt bei Dollheimer, Leipzig, 1928
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