Zwar Unsinn ist es! Streichmusik im Freien.
Der Geigen Schall versinkt im weiten Raum,
So kraftlos brummt der Bass, und nur die Bläser
Behaupten sich soso lala. Allein
Wer pfercht sich gern zur schönen Sommerszeit
In dumpfe Säle ein. – Im Lindenschatten
Da draussen sitzt es sich so gut im Kühlen.
Dazu ein wenig Mozart, Mendelssohn,
Beethoven, Weber und zum Gegenüber
Ein schönes Kind. Je nun, da macht es sich.
Zuweilen dann beim Pianissimo
Geht sauft ein Rauschen durch das laub'ge Dach,
Und Lindenblüthenblätter wehn hernieder,
Die Meisen zwitschern. und ein kecker Fink
Mischt sich herein mit schmetternder Fanfare. –
Doch einmal kam es ärger noch, fürwahr!
Ein Flötensolo. – Ja der Mann verstand's:
Wie Perlen glitten hin der Töne Reihn.
Dazwischen goldne Triller und Kadenzen.
Sehr gut und schön – wenn nur die Nachtigall
Im Nebengarten nicht gewesen wäre
Mit ihrem Wettgesang. Die kleine Brust,
Die unerschöpflich melodieenreiche,
Dem Flötenbläser zugewendet, sang
Und jauchzte sie helljubelnd gegenan!
Das war der Frühling selbst – kein Musikant.
Der kunstvoll in des Holzrohrs Löcher pustet.
Und wie verwundert rings die Leute horchen!
Mit Lächeln ein'ge – andre sahn sich an.
Und wieder andre lauschten stillbewegt.
Doch jeder wusste, wer hier Meister war!
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