Anton Ulrich Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel
Es ist genug! Mein matter Sinn
Sehnt sich dahin, wo meine Väter schlafen.
Ich hab es endlich guten Fug,
Es ist genug! Ich muß mir Rast verschaffen.
Ich bin ermüdt', ich hab geführt
Die Tages Bürd': Es muß einst Abend werden.
Erlös mich, Herr, spann aus den Pflug,
Es ist genug! Nimm von mir die Beschwerden.
Die große Last hat mich gedrückt,
Ja schier erstickt, so viele lange Jahre.
Ach laß' mich finden, was ich such.
Es ist genug! Mit solcher Kreuzesware.
Nun gute Nacht, ihr meine Freund',
Ihr meine Feind', ihr Guten und ihr Bösen!
Euch folg die Treu', euch folg der Trug'.
Es ist genug! Mein Gott will mich auflösen.
So nimm nun, Herr! hin meine Seel',
Die ich befehl in deine Händ' und Pflege.
Schreib sie ein in dein Lebensbuch.
Es ist genug! Daß ich mich schlafen lege.
Nicht besser soll es mir ergehn,
Als wie geschehn den Vätern, die erworben
Durch ihren Tod des Lebens Ruch,
Es ist genug! Es sei also gestorben!
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