die hochdeutsche Übersetzung findet sich weiter unten: "Das Dorf im Schnee"
Klaus Groth
Still as ünnern warme Dek
Liggt dat Dörp in witten Snee,
Mank de Ellern slöppt de Bek,
Ünnert Is de blanke See.
Wicheln stat in witte Haar,
Spegelt slapri all de Köpp,
All is ruhi, kold un klar
As de Dod, de ewi slöppt.
Wit, so wit de Ogen reckt,
Nich en Leben, nich en Lut;
Blau na'n blauen Heben treckt
Sach de Rok nan Snee herut.
Ik much slapen, as de Bom,
Sünner Weh un sünner Lust;
Doch dar treckt mi as in Drom
Still de Rok to Hus.
Quelle:
„Vom Reichtum der deutschen Seele – Ein Hausbuch deutscher Lyrik“
hrsg. v. Georg Virnsberg, verlegt bei Dollheimer, Leipzig, 1928
Klaus Groth
Still wie unter warmer Decke
Liegt das Dorf im weißen Schnee,
Unter den Erlen schläft der Bach,
Unterm Eis der blanke See.
Weiden stehn im weißen Haar,
Spiegeln schläfrig all die Häupter,
Alles ist ruhig, kalt und klar,
Wie der Tod, der ewig schläft.
Weit, soweit das Auge reicht,
Nicht ein Leben, nicht ein Laut;
Blau zur blauen Höhe zieht
Leis' der Rauch zum Schnee heraus.
Ich möcht schlafen, wie der Baum,
Sonder Weh und sonder Lust,
Doch da zieht mich wie im Traum
Still der Rauch nach Haus.
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