Caroline Herrmannsdorfer
»Wie schaut doch so trotzig Dein holdes Gesichtchen!
Du kleiner, lieber, verdrießlicher Tor!
Komm, setze Dich nieder, ich les' Dir Gedichtchen
und ganz allerliebste Geschichtchen vor.
Denn all Abend bei Lampen- und Kerzenschimmer
da schleicht sich ganz leise Christkind ums Haus,
und schaut durch die Fenster in Stube und Zimmer,
und sucht sich die brävsten Kinder heraus.«
»Das ist's ja, weshalb ich mich gräme und härme,
warum so verdrießlich ich stehe hier,
denn wenn ich ein bisschen nur schreie und lärme,
gleich heißt es: „Das Christkind kommt nicht zu Dir.“
Gewiss, ich war keiner der Schlimmen und Bösen,
doch immer so sittsam – das ist eine Pein –
o wär doch das Christkind bei uns schon gewesen,
dann bräucht' ich nicht immer so brav zu sein!«
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