Peter Hille

Waldesstimme

Wie deine grüngoldenen Augen funkeln,
Wald, du moosiger Träumer!
Wie deine Gedanken dunkeln,
Einsiedel, schwer von Leben,
Saftseufzender Tagesversäumer!

Über der Wipfel Hin- und Widerschweben
Wies Atem holt und voller wogt und braust
Und weiterzieht –
Und stille wird –
Und saust!

Über der Wipfel Hin- und Widerschweben
Hoch droben steht ein ernster Ton,
Dem lauschten tausend Jahre schon
Und werden tausend Jahre lauschen ...
Und immer dieses starke, donnerdunkle Rauschen.

Quelle:
„Vom Reichtum der deutschen Seele – Ein Hausbuch deutscher Lyrik“
hrsg. v. Georg Virnsberg, verlegt bei Dollheimer, Leipzig, 1928

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