Hermann Löns

Wegewarte

Es steht eine Blume,
Wo der Wind weht den Staub,
Blau ist ihre Blüte,
Aber grau ist ihr Laub.

Ich stand an dem Wege,
Hielt auf meine Hand,
Du hast Deine Augen
Von mir abgewandt.

Jetzt stehst du am Wege,
Da wehet der Wind,
Deine Augen, die blauen,
Vom Staub sind sie blind.

Da stehst du und wartest,
Daß ich komme daher,
Wegewarte, Wegewarte,
Du blühst ja nicht mehr.

Quelle: H. Löns „Sämtliche Werke in acht Bänden“,
Hrsgg. von Friedrich Castelle, Hesse & Becker Verlag Leipzig 1923,
1. Band, S. 304


siehe auch
Kurz: Wegwarte
Wolff: Wegewart

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