Johannes Trojan

Die Winterfliege

Die sich durch den Winter hat geschlagen
Unverzagt auch in den trübsten Tagen,
Bald am Ofen haftend halb verschlafen,
Lüstern schwärmend bald um Topf und Hafen
Oder schweifend um der Schüsseln Ränder,
Froh jetzt sitzt sie auf dem Wandkalender;
Liest und zählt; was sie herausbringt, macht sie
Hocherfreut, und ganz unhörbar lacht sie.

»Bessre Zeit rückt an, schon dringt ein Schimmer
Goldnen Lichtes morgens in mein Zimmer.
Ja, die schlimmste Zeit ist schon vergangen,
Lieblich wird die Welt bald wieder prangen.
Neu belebt mich, was ich hier gelesen ?
Aber ach, es gibt gar schwache Wesen!
Werden auch, die Speis' und Trank mir geben,
Auch die Menschen noch so lange leben?«

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