Johann Nepomuk Vogl
Hörst du, wie die Glocken klingen?
Hörst du rings der Lieder Pracht?
Wieder kommt auf Engels Schwingen
ernst und still die „Heilge Nacht“.
Auf die frosterstarrten Wälder,
auf der Heide ödes Grab,
auf die Städte, auf die Felder
sinkt es wie ein Lenz herab.
Denn die Liebe ward geboren,
um zu sühnen jede Schuld;
alle, selbst die sie verloren,
nimmt sie auf mit gleicher Huld.
Komm o komm zu uns hernieder,
lang erwartet Gotteskind!
Gib uns Mut und Tröstung wieder,
die uns lang entschwunden sind.
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